Das Automobildesign in den 1930er Jahren

Juli 16, 2018

In den dreißiger Jahren musste sich das Automobildesign das erste Mal an die Bedürfnisse der Kunden anpassen. Die Automobilhersteller boten jetzt fast alle komplette Fahrzeuge an und versuchten die Stromlinienform der vergangenen Jahre zu verbessern. Es entstand die Buckelform, die in vielen Serienfahrzeugen mehr oder weniger ausgeprägt war. Einige Hersteller nutzten diese Designform noch bis in die vierziger Jahre hinein. Ein Beispiel dafür ist der Buckelvolvo, der PV 444.

Durch den Zweiten Weltkrieg wurden in Europa zwischen 1935 und 1945 fast nur Fahrzeuge für die Kriegsherstellung entwickelt, bei denen die Funktion das Design bestimmte. In dieser Zeit entwickelten besonders die Amerikaner Fahrzeuge, bei denen die einzelnen Elemente fließender ineinander übergingen. Die Kotflügel, Lampen und das Heck waren jetzt in das Fahrzeugdesign integriert und wurden nicht mehr als alleinstehende Designobjekte angesehen. Die Fahrzeuge wurden jetzt auch breiter, um den höheren Motorleistungen zu entsprechen. Als herausragendes Designelement können die vorderen Kotflügel genannt werden, die jetzt fließend über die ganze Seite in den Fahrzeugkörper übergingen. Dieses Design Element wurde besonders in den Vereinigten Staaten bis weit in die 50er in vielen Kraftfahrzeugen verwendet.

In den frühen dreißiger Jahren versuchten die Automobilhersteller in Europa Fahrzeuge zu entwickeln, die sich jeder leisten konnte. Bis dahin konnte sich nur die gehobene Mittelschicht ein Auto leisten. Die Investitionen um eine Massenproduktion anlaufen zu lassen, konnte aber nicht von einem Automobilhersteller alleine aufgebracht werden. Deswegen kamen die meisten dieser Fahrzeuge erst in den fünfziger Jahren nach dem Krieg in Europa auf den Markt. Die besten Beispiele dafür sind der Volkswagen Käfer, der Morris Minor und die berühmte Ente, der Citroen 2CV. Alle diese Fahrzeuge wurden im Stromliniendesign der Dreißigerjahre gebaut und waren sehr erfolgreich in ihrer Zeit.

In den dreißiger Jahren wurden auch die ersten Versuche im Windkanal gemacht, um bessere Werte bei dem Luftwiderstand zu erzielen. Bei den ersten Versuchen stellte sich heraus, dass durch ein abgeschnittenes Heck bessere Werte erreicht werden können. Als erstes deutsches Unternehmen übernahm BMW das abgeschnittene Heck in seinem Modell 332. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Fahrzeughersteller wieder in der Lage, das Design der Kraftfahrzeuge in dem Windkanal zu verbessern. Eine neue Ära des Fahrzeugdesigns begann, in der der Luftwiderstand immer wichtiger wurde. Das Design musste sich jetzt das erste Mal an Vorgaben anpassen.